Die Arbeit am Tonfeld® – 1972 von Heinz Deuser entwickelt – ist eine ganzheitliche haptische Methode zur individuellen Entwicklungsförderung. In der Einzelsession von ca. 45 min kann das Kind seinem natürlichen Bedürfnis nach Berührung und Bewegung ganz freien Lauf ohne Vorgaben lassen. Bereit stehen dafür der Tonfeldkasten, gefüllt mit weicher Tonerde, sowie eine Schüssel mit Wasser, ein Schwamm und Hilfsfiguren. Die Hände tasten, klopfen, graben, bohren, zupfen, schieben, formen, drücken, stechen, greifen und lösen Freude am in Beziehung sein aus. Dieses Wahrnehmen und Erleben der Hände stärkt das Kind in seinen Basissinnen und ermöglicht soziale und emotionale Entwicklung.
• Hautsinn: Kinder finden Halt, emotionale Gewissheit, Geborgenheit und Verlässlichkeit im Kontakt sowie lebendige Fantasie.
• Gleichgewicht: Kinder finden Beweglichkeit und Stabilität in der Vertikalen sowie die Balance des Maßhaltens.
• Tiefensensibilität: Kinder finden Anerkennung, Tatkraft, Entdeckungsfreude und schöpferische Aggression.
Die Sprachentwicklung wird durch das Greifen auf Grundlage der sensorischen Integration sehr gefördert, setzt Blockaden frei und entwickelt sich ganz natürlich. Im Einlassen, Spüren, Eingreifen, Nehmen, Entdecken, Experimentieren, Erschaffen, Zerstören, Verstecken, Finden, Erfinden, Verbinden, Ordnen, Planen, Ausrichten, Bestimmen, Abgrenzen, Ablösen und Auseinandersetzen kann das Kind seine Kompetenzen und die Wirksamkeit seiner Handlungen erfahren. Es kann eigenen Stand gewinnen und eine eigene Position finden. Das Kind äußert über seine Handlung seinen Entwicklungsstand und seine Lebenssituation. Die Tonfeldbegleiterin stellt sein Tun in den Mittelpunkt, sieht, ermutigt, unterstützt und bestärkt. Achtsam begleitet sie den Prozess und steht in der jeweiligen Situation zur Verfügung: Sie ist Zeugin, Helferin, Spielgefährtin, Mitwisserin, Mutter, Vater, Ratgeberin, Wegweiserin, setzt Grenzen und gibt Halt.Frühkindliche erworbene Verhaltensweisen, die mit den wirklichen Bedürfnissen des Kindes nicht stimmig sind und unter denen es zunehmend leidet, zeigen sich im haptischen Vollzug bei der Arbeit am Tonfeld ®. Muster wiederholen sich, bis sie auf eine stimmige Resonanz von dem Kind gefühlt werden und als eine bewusste neue Erfahrung im direkten greifbaren Erleben abgespeichert sind. Danach erst können neue Entwicklungsphasen folgen.
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https://www.betterplace.org/de/projects/90305-arbeit-am-tonfeld-mit-traumatisierten-und-verhaltensauffaelligen-kindern